Ein Match und drei Sieger – das geht doch gar nicht. Doch wenn der TV Jahn als größter Verein der Stadt und der FCE als größter Fußballclub ein Projekt gemeinsam aufs Gleis schieben, dann kann schon mal der ganz große Wurf gelingen. Am 1. August nahm der 19-jährige Fabian Hebbeler aus Recke seinen Bundesfreiwilligendienst auf – beim TV Jahn und beim FCE gleichzeitig. 21 Stunden wird er bei den Jahnern arbeiten, die verbleibenden 18 beim FCE. Es ist ein ganz ungewöhnliches Kooperationsmodell, das es so bundesweit vermutlich noch nicht gegeben hat. Aber das schnell Schule machen könnte.

Fabian Hebbeler liebäugelt mit einem Studium des Sportmanagements, wollte aber große Vereine im Rahmen seines Bundesfreiwilligendienstes erst genauer kennenlernen. Seine Bewerbung beim FCE schien zunächst zum Scheitern verurteilt. „Wir sind ein ehrenamtlich geführter Verein und können das organisatorisch nicht leisten“, begründete Peter Pues, beim FCE Leiter der Jugendabteilung.

Über eine entsprechend hauptamtliche Struktur verfügt aber der TV Jahn, doch Hebbeler wollte möglichst als Fußballtrainer während seines Bundesfreiwilligendienstes tätig sein. Das wiederum geht beim TV Jahn nicht, der keine Fußballabteilung hat. Erst die Kooperation zwischen FCE und TV Jahn machte die Anstellung der 19-Jährige möglich, der gerade sein Abitur am Fürstenberg-Gymnasium in Recke bestanden hat.

„Er wird bei uns eine Breitensportmannschaft, die 2. U14-Mannschaft, eigenverantwortlich trainieren“, erklärte Pues, „und im Bereich des Leistungssports wird er die B1-Junioren als Co-Trainer unterstützen.“ Damit ging für Hebbeler quasi ein Traum in Erfüllung, schließlich hat er schon zwei Juniorenteams des TuS Recke betreut. Mit dem C3-Team wurde er Meister in der Kreisliga D, und im zweiten Jahr wurden ihm die C1-Junioren in der Kreisliga A anvertraut. Zudem hat er bereits ein zweimonatiges Praktikum beim HSV absolviert.

Doch auch Ralf Kamp als Vorsitzender des TV Jahn hat Aufgaben gefunden, die quasi genau auf die Wünsche und die Qualifikationen von Hebbeler zugeschnitten sind. „Er wird an der Schule beim Sport im Ganztag tätig sein“, erläuterte dieser, „und er wird im Bereich der Neuen Medien arbeiten.“ Der TV Jahn will über verschiedene Kanäle seine Mitglieder und die, die es noch werden wollen, noch differenzierter ansprechen.

Beiden Vereine dürfte sehr bewusst sein, dass sie mit dieser Kooperation neue Wege beschreiten, die aber in Zukunft immer wichtiger werden. „Bei uns stehen alle Türen offen“, erhofft sich Jahn-Präsident Klaus-Dieter Remberg deshalb künftig die Umsetzung vieler guter Ideen zusammen mit anderen Clubs.

Einmal auf den Geschmack gekommen, könnte es schon in Kürze noch weitere Projekte geben, die der TV Jahn und der FCE gemeinsam betreuen. „Vielleicht können wir das Potenzial des TV Jahn in Sachen Weiterbildung nutzen“, sagte FCE-Jugendvorsitzender Pues, „und das Fußballcamp des TV Jahn könnte künftig auf unserer Anlage stattfinden.“

Ein Video von Fabian Hebbeler finden Sie auf herein.tv.

Quelle: www.mv-online.de