Heute erreichte mich ein Bericht von Bernd Walter, der eigentlich erst im nächsten Blickpunkt stehen sollte, aber da er das „Innenleben und die Gedanken“ eines ehrenamtlichen langjährigen Vereinsmitgliedes wunderbar beschreibt, habe ich mich dazu entschlossen ihn schon jetzt zu bringen:

„Einfach mal Danke“

Seit nunmehr fast 30 Jahren (1985!) bin ich in verschiedenen Funktionen im Kinder-,
Jugend-, Senioren- und Damenfußball tätig. In den letzten 10 Jahren nun beim FCE.
Hier zurzeit als Torwarttrainer der A1, D1, D2 und C2. Mit meinen fast 60 Jahren
frage ich mich manchmal warum ich das eigentlich immer noch mache. Ich könnte
jetzt auch auf dem Sofa sitzen bei Bier und Assi-TV. Im Winter mit Frostbeulen auf
dem Platz, bei Regen bis einem das Wasser aus den Schuhen läuft und im Sommer
wenn die Sonne vom Himmel brennt. Sich mit anderen über Vereinsangelegenheiten
und Trainingsumstände streiten und reiben.

Die Antwort erhielt ich am Donnerstag vor meinem Urlaub nach dem Torwarttraining
am Uhlenhook. Da stand eine Kiste vor meiner Autotür mit der Aufschrift „Einfach
mal Danke“. Weit und breit kein Mensch zu sehen nahm ich die Kiste mit nach Hause
und öffnete sie. 4 kg Haribo (Goldbären, Lakritz usw.) sprangen mir ins Auge – da
lachte das Diabetikerherz!

Als ich nun am Sonntag auf der Fahrt in den – wie ich finde – wohlverdienten Urlaub
den Flieger in Richtung Türkei besteigen wollte, holte mich die Geschichte wieder
ein. Zum Einstieg bereit eine goldene Boeing 737-800 mit großer Haribo-Aufschrift,
von der TUI Fly als „HaribAir“ bezeichnet. Da musste ich doch schmunzeln!
Zufall, Schicksal, Fügung??? NEIN Bestimmung!

Da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren, es sind die kleinen Dinge im Leben, die
uns Jugendtrainer und Betreuer motivieren, diesen Job zu machen. Es macht einfach
Spaß mit den Jungs und ggf. auch Mädels zu arbeiten – wir lernen immer noch dazu
und bleiben jung dabei! Es muss kein gut bezahlter Vertrag sein, „Einfach mal
Danke“, das sind die Dinge die uns motivieren und bewegen noch ein Jahr
dranzuhängen. Für diese Erkenntnis möchte ich mich bei dem anonymen Spender –
auch im Namen meiner Kollegen – herzlich bedanken und: mit 58 ist auch noch nicht
Schluss.

Euer Bernd Walter