Bericht von Kai Lübbers und Foto Sven Rapreger, Münsterländische Volkszeitung:
Der Initiativkreis FCE will Jugendlichen Hilfestellungen für die persönliche Zukunft und für ein gesellschaftliches Miteinander geben. Die Ideengeber Rolf Laumann, Ralf Bussmann und Uwe Laurenz konnten schon viele Einzelpersonen und Unternehmen aus der Region für ihre Idee begeistern.
Der Spitzname „Grantler“ ist fest mit dem Namen Ernst Happel verbunden. Der Österreicher formte den Hamburger SV zu einer der besten Mannschaften in der Bundesliga-Geschichte. Sein taktisches Genie war ebenso legendär wie seine teils mürrische Art und seine grantige Art im Umgang mit der Presse – was ihm seinen Spitznamen einbrachte.
Respekt ist verloren gegangen
Auch Rolf Laumann hat nach eigenen Angaben das „Granteln“ seit Jahren für sich entdeckt: „Ich habe wirklich deutlich gemerkt, dass wir einen permanenten Werteverlust in unserer Gesellschaft haben, die Umgangsformen zurückgegangen sind und unter anderem auch der gegenseitige Respekt verloren gegangen ist. Ich war und bin unzufrieden mit diesem Umstand und sehe einen großen sozialen Riss zwischen den Generationen auf uns zu kommen.“
Über seinen in der D3 beim FC Eintracht Rheine kickenden Sohn Gabriel lernte er Ralf Bussmann, den FCE-Vorsitzenden und Vater von Gabriels Mitspieler Jan kennen. „Hast du nicht Interesse, dich sozial zu engagieren?“, wollte Bussmann nach dem ersten „Beschnuppern“ von ihm wissen. „Nee, nix, ich möchte kein offizielles Amt in einem Verein“, war die erste Antwort von Laumann.
„Machen statt Meckern“
Aber bei dem „Nein“ blieb es nicht lange. Laumann wechselte in den Modus „Machen statt Meckern“, tauschte sich mit Bussmann und mit dem weiteren FCE-Vorsitzenden Uwe Laurenz aus. Die bereits von ihm auf der Jahreshauptversammlung und im Vorfeld propagierte Idee des sozialen Engagements wurde aufgegriffen, verfeinert und diente forthin als Basis und Bestandteil. Gemeinsam kam das Trio überein, dass es für Kinder und Jugendliche in einer sich stetig verändernden Welt immer schwieriger wird, einen persönlichen Lebensweg zu finden und dabei das gesellschaftliche Miteinander nicht außer Acht zu lassen. Wie also kann man ihnen helfen?
Rolf Laumann, Ralf Bussmann und Uwe Laurenz entwickelten in den Gesprächen das Konzept für den Initiativkreis. Rolf Laumann setzte sich an seinen Schreibtisch und brachte das Konzept zu Papier. Das Projekt, für das auch schnell Stefan Konermann und Rolfs Bruder Manfred begeistert wurden, nannten die Ideengeber Initiativkreis FCE (IK FCE).
Zielsetzung des IK FCE ist es, bei den Jugendlichen, vorrangig in den Altersstufen zehn bis 18 Jahren, neben der sportlichen Betreuung in Verbindung mit den Werten, die der Fußball- und Vereinssport vermittelt, Fairness, Respekt, Disziplin und Teamgeist charakterlich und sozial zu fördern. Das Angebot des Initiativkreises FCE fußt im Wesentlichen auf drei Säulen: einem Betreuungsangebot, beruflicher Orientierung und die Vermittlung von Werten. „Der Bereich Gesundheitspartnerschaft als vierte Säule vervollständigt das Konzept“, sagt der FCE-Vorsitzende Bussmann.
Bussmann, Laurenz und Laumann betrieben elektronisches „Klinkenputzen“, griffen zum Hörer und riefen Unternehmer und Unterstützer an, um sie von ihrer Idee zu begeistern. Viele sagten sofort finanzielle und ideelle Unterstützung zu. Ihnen bietet sich dadurch die Chance, durch den Kontakt zu den Jugendlichen neue Nachwuchskräfte zu akquirieren. Der Erstkontakt zu den Betrieben soll durch Firmenpräsentationen, Workshops und Berufsfeldvorstellungen erfolgen. „Das Geld, das die Firmen uns spenden, geht in die Finanzierung von Freizeitangeboten, in die Renovierung des Vereinsheimes und Jugendraumes, Workshops und weitere Projekte“, erklärt Uwe Laurenz und ergänzt: „Wir konnten mit unseren Ideen Pädagogen aus unserem Verein und aus dem Umfeld überzeugen, die uns gerne bei der Realisierung unserer Angebote unterstützen.“
Ein Pilotprojekt
Der Vorsitzende hat die Erwartung, dass aus dem Initiativkreis eine nachhaltige Erfolgsgeschichte wird. Aber wenn dadurch einige Jugendliche einen Ausbildungsplatz finden und „dauerhaft von der Couch“ runterkommen und auf dem Soccer- oder Streetballcourt zusammenspielen, dann könne man das schon als Gewinn verbuchen.
Ralf Bussmann betont den Pilotcharakter des Projekts und hofft, dass auch andere Vereine, Einrichtungen, Städte und Gemeinden sich für das Konzept interessieren. Das Projekt sei auch nicht an Städte- oder Landesgrenzen gebunden. So konnte der IK FCE auch überregionale Unternehmen wie beispielsweise das Unternehmen Georg Utz aus Schüttorf gewinnen. „Wir beanspruchen das nicht als Herrschaftswissen für uns, sondern stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite“, unterstreicht Bussmann.
Bäckerei Puls, Dr. Jörg Baving, B&S Metallbau GmbH, EBR-Busreisen GmbH, Georg UTZ GmbH, Haarstudio Rheine / Ahmad Hussein, Hardy Schmitz GmbH, Hensing GmbH, Hörakustikjobs GmbH, Hövener Spedition GmbH, Kersting GmbH, Kleine Ambulanter Pflegedienst / Dominik Kleine, Lammers GmbH & Co. KG, Link Kälte-/ Gastrotechnik GmbH, meta-technik kunststoff KG, MP Logistik GmbH, Pflege mit Herz / Sergej Markin, Reisige Foodservice GmbH & Co.KG, Sander Pflege GmbH, SK Werbung GmbH, Stefan Ripploh, Systemgastronomie Eckstein GmbH & Co.KG, Tekton Bending GmbH & Co. KG, Michael Pludra, Dr. Laumann, Konermann & Kollegen, Helge Stromberg, Paul Garbe Tiefbau GmbH, PVK Precise Vision GmbH.
Quelle: MV-Online Sonntag, 4. April
Den vollständigen Bericht finden Sie hier: https://www.mv-online.de/lokalsport/rheine/fce-will-hilfe-und-orientierung-in-einer-schnelllebigen-welt-schaffen-425804.html
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