Die weite Anreise hat sich wieder einmal gelohnt. Bei der vom SC Blau-Weiß 94 Papenburg bereits zum fünfzehnten Mal ausgetragenen Mini-WM konnten die Fußballer der E3 des FC Eintracht Rheine nicht nur den Pokal für den dritten Platz mit nach Hause nehmen – noch nachhaltiger könnte die Erfahrung sein, dass Sport nie nur Wettkampf, sondern immer auch soziales Miteinander ist.

Unter den zehn Teams, denen vor Beginn des Turniers jeweils eine Nationalmannschaft zugelost und entsprechende Trikots zur Verfügung gestellt wurden, waren auch die „Kids United“ aus Groningen (NL). Das Besondere an diesem Team: Alle Fußballer dieses Teams haben ein geistiges oder körperliches Handicap. Zwar spielten „Kids United“ außerhalb der offiziellen Wertung mit, dennoch war die Selbstverständlichkeit und Sensibilität, mit der sich alle Spielerinnen und Spieler auf dem Spielfeld auf die besondere Situation einstellten und Rücksicht nahmen, beeindruckend.
Fußballerisch ließ die E3, gekleidet in russische Trikots, in den ersten beiden Gruppenspielen nichts anbrennen und gewann gegen Tschechien (TSV Hesel) und Italien (VfL Fortuna Veenhusen) überlegen. Im nächsten Spiel waren die Kicker aus Rheine in der Folge etwas zu unkonzentriert und ließen sich von flinken Argentiniern (aus Papenburg) übertölpeln. In der Schlussoffensive konnte der Rückstand von 1:2 trotz zweier Großchancen nicht mehr egalisiert werden. Um noch Gruppensieger zu werden, mussten im letzten Gruppenspiel die bis dahin ungeschlagenen Spanier (SV Amisia Stern Wolthusen) mit drei Toren Unterschied besiegt werden. Es entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, in dem Liam Schönfeld nach einer schönen Einzelleistung mit einem satten Fernschuss das einzige Tor zum 1:0 erzielte. Für den FCE bedeutete dies Platz 2 in der Gruppe B hinter den punktgleichen Spaniern, aber vor den ebenfalls punktgleichen Argentiniern.

Das abschließende Spiel um Platz 3 gestaltete sich zu einem Krimi: Die russische Nationalmanschaft aus Rheine geriet gegen die Niederländer des TuRa 07 Wetsrhauderfehn früh mit 0:1 in Rückstand. Wieder war es Liam Schönfeld, der mit viel Durchsetzungsvermögen das verdiente 1:1 erzielte. Kurz vor Schluss hatte Tom Raube sogar noch die Möglichkeit, den Siegtreffer zu erzielen, scheiterte aber knapp. So musste das Siebenmeter-Schießen entscheiden. Nach jeweils drei Siebenmetern auf beiden Seiten stand es 2:2 und es mussten drei weitere Schützen benannt werden. Nach einem von Torhüter Leo Fühner gehaltenen Siebenmeter war es dann doch noch Tom Raube vergönnt, mit dem 4:2 das entscheidende Tor zu erzielen.