Seit nunmehr 4 Monaten beherrscht das Thema des Krieges in der Ukraine unseren Tagesablauf und die tägliche Berichterstattung aus dem Krisengebiet hinterlässt unfassbare Eindrücke.
 
Auch ein Hilferuf einer ukrainischen Familie aus Reihen einer Jugendmannschaft des FC Eintracht Rheine veranlassten Trainer Jörn Eversmann und Jugendvorstand Markus Wersching, sich dieser Thematik anzunehmen.
 
Das Fußballinternat des ukrainischen Profivereins FC Metallist LLC Charkiw wurde nach einem Beschuss der russischen Armee zerstört und alle dort beheimateten jugendlichen Fußballer verloren von jetzt auf gleich ihre Unterkunft und flüchteten zum Schutz vor Angriffen in Bunkern oder Metrostationen.
 
Der FCE in Person von Markus Wersching und Jörn Eversmann waren ohne große Überlegung sofort der Meinung, dass hier eine sofortige Hilfe und Unterstützung nötig ist.
 
Nach Gesprächen die Markus Wersching mit der Stadt Rheine, dem Caritas Kinderheim Rheine und dem Städtepartnerschaftsverein Rheine geführt hat, konnte ein sehr gut organisiertes Netzwerk für die Hilfsaktion gewonnen werden.
 
Jörn Eversmann hielt den direkten Kontakt in die Ukraine und konnte so über die neusten Entwicklungen vor Ort berichten um die Hilfsaktion planen und schließlich auch durchführen zu können.
 
Nachdem auf ukrainischer Seite eine Flucht aus dem Kriegsgebiet zur polnischen Grenze nach Leviv (Lemberg) organisiert werden konnte, machten sich 8 Fahrer zusammengesetzt aus Vereinsmitgliedern des FC Eintracht Rheine und bereits geflüchteten Ukrainern in 4 Bullis, die vom Caritas Kinderheim Rheine zur Verfügung gestellt wurden, auf den Weg zur ukrainischen Grenze, um die Gruppe aus 15 Kindern und 6 Frauen dort in Empfang zu nehmen.
 
Nach einer langen emotionalen Reise, trafen dann am Freitag, den 08.07.22 um 05:30 Uhr morgens alle völlig übermüdet und gekennzeichnet von den Ereignissen, aber überglücklich in Rheine am Caritas Kinderheim ein.
 
Das Caritas Kinderheim übernimmt mit seinen Erfahrungen und Fachbereichen die Unterbringung aller Geflüchteten und betreut sie mit absoluter Professionalität.
Hier finden sie nun einen Ruheort, an dem sie nicht nur betreut werden, sondern auch die Ereignisse und das Erfahrene der letzten Wochen und Monate vernünftig aufarbeiten und verarbeiten können.
 
Zugleich bietet der FC Eintracht Rheine den Jugendlichen mit seiner Infrastruktur die Möglichkeit, weiterhin täglich trainieren zu können. Mit Sergij Korytnyk, der bereits vor 3 Monaten nach Rheine geflüchtet ist und mit seinem Sohn Stepan ein fester Bestandteil in der U13 des FC Eintracht Rheine geworden ist, übernimmt ein sehr erfahrener Trainer die sportliche Betreuung des Teams. Ihm zur Seite steht Jörn Eversmann als Trainer des FC Eintracht Rheine. Zusammen werden sie die Mannschaft bei dem begleiten, was sie in der Ukraine im Fußballinternat täglich absolvierten.
 
So haben die jungen Fußballer die Möglichkeit, täglich für eine gewisse Zeit ihre Sorgen zu vergessen und können das ausleben, was auf der ganzen Welt gleich und vereint gespielt wird…. FUSSBALL.
 
Neben der Infrastruktur steht der FCE den Jugendlichen und Müttern selbstverständlich auch abseits des Platzes, in Zusammenarbeit mit dem Caritas Kinderheim, jederzeit unterstützend zur Seite.
 
Markus Wersching und Jörn Eversmann betonen: „Es war uns eine Herzensangelegenheit hier zu helfen. Dabei spielte es auch überhaupt keine Rolle, ob es sich um Fußballer handelte und nicht. Es ging einfach darum Menschen in Not zu helfen. Wir sind insgesamt sehr glücklich, dass wir das zusammen mit allen beteiligten Personen und Institutionen bewältigen konnten.“
 
Ein ganz großes Dankeschön möchten wir an dieser Stelle dem gesamten Caritas Jugendheim Rheine aussprechen, welches sich sofort mit vollem Einsatz und Enthusiasmus der Anfrage des FCE öffnete und alle Hebel in Bewegung setze, mit ihren Strukturen und Fachbereichen diesen Jugendlichen eine Perspektive zu bieten. Was Geschäftsführer Winfried Hülsbusch mit seinem Team hier in kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat, war unglaublich.
 
Der Stadt Rheine, hier federführend dem Jugendamt der Stadt Rheine möchten wir ebenfalls für die Unterstützung und den Lösungen bei den zu bewältigenden Herausforderungen danken und ein großes Lob aussprechen. Hier wurde schnell und unbürokratisch nach Ergebnissen gesucht und die auch umgesetzt.
 
Nicht zu vergessen der Städtepartnerschaftsverein Rheine, der mit seinen Mitgliedern und seinem Netzwerk ebenfalls sofort helfend zur Seite stand. Auch hier ein großes Dankeschön.
 
Ohne diesem Verbund, der uns alle stark gemacht hat, wäre dieses Projekt nicht umsetzbar gewesen.
 
Der FC Eintracht Rheine sagt allen Beteiligten und Unterstützern: DANKESCHÖN!