Kaiser Wetter in Altenrheine. Unter sonnigen Verhältnissen konnte das Vorbereitungsspiel an diesem Sonntag angegangen werden. Im Rahmen der Anfahrt fuhr ich dieses Mal gerne einen kleinen Umweg. Ein Sportkamerad vom FCE, der Christian Lövvelt, signalisierte das Interesse, als angehender und hoffentlich zukünftiger Schiedsrichter, mal „über die Schulter“ zu schauen. Zugeschaut hat beim Spiel auch unser ehemaliger Schiedsrichter-Obmann, Karl-Ludwig Hilmer, der den Sportplatz mit seinem E-Bike aufsuchte. So schließt sich der Kreis, dachte ich mir. Schließlich fuhr ich damals, als ich vor knapp 15 Jahren mit der Pfeiferei im Kreis Steinfurt beim FCE anfing, eben bei diesem mit, um meinerseits über eine Schiedsrichter-Schulter zu schauen.
Erfahrung lässt sich nun mal durch nichts ersetzen. Dankbar kann man somit sein, wenn die „alten Hasen“ ihre Lebenserfahrung und das Wissen teilen. Ich erläuterte dem Kameraden Lövvelt den Ablauf. Von der Anfahrt, dem Eintreffen, der Begrüßung und dem Austausch mit den Mannschaftsverantwortlichen, bis hin zur Überprüfung der Spieler-Ausrüstung inklusive der Trikot-Farben, der Platzkontrolle, sowie der Bearbeitung des Spielberichtes nach Spielende.
Das beide Mannschaften sich noch in der Vorbereitungsphase befanden, sah man dem Spiel an. Läuferisch war die Fitness und Kondition auf beiden Seiten noch ausbaufähig. TuS Recke tat insgesamt mehr fürs Spiel. Verdient war somit aufgrund einer Chancenüberlegenheit die Führung zum 0:1. Ein Schöner Kopfballtreffer nach einer Ecke. In der zweiten Hälfte, und da zeigte sich wieder die Weisheit im Fußball, sollten zwei Fehler des Recker Torhüters den Spielstand binnen weniger Minuten auf den Kopf stellen. Zunächst erwies sich ein Zuspiel des Keepers als Fehlpass. Der abgefangene Ball konnte durch den Altenrheiner Stürmer zum 1:1 versenkt werden. Kurz danach lief der Recker Torhüter aus seinem „Kasten“, ohne entscheidend auf den Ball einwirken zu können. Ein hoher Ball überlistete ihn und es stand somit 2:1. So hat sich Recke an diesem Tag die „Butter vom Brot“ nehmen lassen.
Beide Trainer wechselten, was die Ersatzbank zu bieten hatte. Die Partie blieb weitestgehend verletzungsfrei. Nur eine gelbe Karte musste ich nach wiederholtem Foulspiel ziehen, um das hitzige Gemüt des Doppeltorschützen von Altenrheine wieder herunterzufahren. Ansonsten war es eine faire Partie. Außer dem dritten Blickwinkel, gab es an diesem Tag noch einen vierten und fünften Betrachtungswinkel. Die Kameraden Hilmer und Lövvelt sahen sich zusammen mein Spiel an und tauschten sich aus. Das soziale Miteinander und der Austausch sind wichtig. Zum einen fällt die Erfahrung nicht vom Himmel, zum anderen lernt man auch nie aus.
Da ist es gut, wenn man sich gegenseitig ein wenig unterstützt. Denn schon bald rollt der Ball wieder. Aber nur, wenn der Schiri pfeift…