Kaum war die letzte Saison vorbei, hatte ich nun Anfang Juli das erste Vorbereitungsspiel zur nächsten Spielzeit vor mir. Manche Dinge ändern sich. Andere wiederrum nicht. Ein Netz-Loch, so groß, dass ich komplett hindurchsteigen konnte, musste vor Spielbeginn noch geflickt werden. Dass das niemandem außer mir im Vorfeld auffällt oder jemanden stört, wundert mich mittlerweile nicht mehr. Nach Korrektur konnte es dann losgehen.
Die Ausgangslage: Die Germania aus Hauenhorst hätte letzte Saison den Aufstieg in die Bezirksliga punkte- und leistungstechnisch sicherlich verdient gehabt. Rechnerisch ging der erste Platz dann aber an Nordwalde. Nun hatte Hauenhorst die Möglichkeit, die eigene Form aus der Vorsaison zu unterstreichen, zu beweisen, dass sie auch auf Bezirksliga-Niveau mithalten können. Im Rahmen des Vorbereitungsspiels gegen den Bezirksligisten aus Telgte schenkten sich beide Teams nichts. Es ging flott los. Zunächst ergriff der Gast aus Telgte die Initiative. Ein Angriff über die linke Seite führte zum schön herausgespielten Treffer.
Nun sollte sich zeigen, wie der Gastgeber mit dem Rückschlag umgehen sollte. Und wie! Die Germania spielte regelrecht auf, erarbeitet sich mehr Ballbesitz und gewann die Spielkontrolle. Der Spielstand konnte nicht nur legalisiert, sondern auch gedreht werden. Die höhere Spielklasse im Gegensatz zu einem durchschnittlichen Kreisliga-A Spiel erkennt man dadurch, dass der Ball wesentlich sicherer zwischen den eigenen Reihen gespielt wird, die gesamte Spielfeldbreite genutzt wird und eine Verlagerungen von einer auf die andere Seite in flüssigem Spieltempo erfolgt. Es wird eher der sichere Ball in den Fuß den Mitspielers gespielt, als eine Flanke mit viel Hoffnung in einen Raum zu schlagen, indem der Gegner schnell den Ball erobern und zu einem Konter ansetzen kann. Aber auch hier haben wir Menschen mit all ihren Facetten und Unvollkommenheiten. Einige Zweikämpfe führten zu gelben Karten und selbst einem Bezirksliga-Spieler kann es unterlaufen, dass er mit Schmuck am Körper aufläuft und vom Schiedsrichter runtergeschickt werden muss, um den ordnungsgemäßen Zustand wieder herzustellen. Die Beurteilung von Abseitssituationen stellte an diesem Tag für mich kein Problem dar.
Den Überblick über die Torschützen zu bewahren, allerdings schon. Hauenhorst konnte bis zum Spielschluss ingesamt 6 Treffer verzeichnen und schickte den Gast mit einem 6:1 nach Hause. Ein läuferisch geprägte Partie mit sehenswerten Toren für die Zuschauer. Und ich bin mir sicher: die nächste zu leitende Begegnung wird wieder anders. Jedes Spiel ist dann für sich genommen einzigartig. Und das ist gut so. Und bald schon rollt der Ball wieder. Garantiert.